Neurochirurgie Karlsruhe
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Primärprävention des ischämischen Hirnschlages - was hilft, was nicht?
Teil 1: Konventionelle Risikofaktoren

Die arterielle Hypertonie ist der wichtigste behandelbare Riskofaktor, wobei der optimale untere Grenzwert nicht bekannt ist. Eine Behandlung wird bei Blutdrucken > 140/90 mm HG empfohlen.


Diabetes mellitus begünstigt die zerebrale Mikroangiopathie mit lakunären Infarkten. Eine konsequente dder vaskulären Riskofaktoren erscheint dieses Risiko (Mikroangiopathie) günstiger zu beeinflussen als eine zu strikte Blutzuckerkontrolle.

Statine können bei Riskopatienten das Hirnschlagrisiko wesentlich reduzieren. Ein generelller Einsatz in der Primärprävention kann nicht empfohlen werden.

Die Hirnschlagprimärprophylaxe durch ASS kann nicht generelle empfohlen werden.

Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Schlaganfallursache. Eine regelmäßige Puls- und ggf. EKG-Kontrolle (unregelmäßiger Puls) bei Patienten >65 Jahren kann bei der Aufdeckung wesentlich erhöhen.

Bei asymptomatischen Karotisstenosen kann eine konsequente Behandlung der Riskofaktoren (s.o.) und der Einsatz von Statinen das Hirnschalgrisko wesentlich reduzieren.

H. Sarikaya (2013). Schweiz Med Forum 13(49): 999-1002.

Sekundärprävention des ischämischen Hirnschlags (Empfehlungen der Schweizerischen Hinrschlaggesellschaft)

  • Patienten mit transienter ischämischer Attacke (TIA) oder nichtkardioembolischen Hirnschlag wird Langzeittherapie mit Antithrombotika empfohlen. ASS 100 ist dabei ausreichend. Insbesondere hat dabei eine Kombination aus Clodiprogel und ASS ein deutliches Risko für eine schwere intrakranielle Blutung im Vergleich zu einer Monotherapie mit ASS 100 oder Clodiprogel.

  • Strikte Kontrolle des Blutdruckes (Ziel: <140/90 mm Hg)
  • Statine (z.B. Simvastatin) haben einen festen Platz in der Hirnschlag-Sekundärprävention. Der ursprüngliche Cholesterinwert hat keinen Einfluss auf das Hirnschlagrisiko.
  • Bei einer symptomatischen Carotisstenose ist die carotiis-Endarteriektomie die bewährteste Therapie. Diese sollte inert von zwei Wochen nach Initialsymptomen durchgeführt werden.
  • Bei Hirnschlag ohne erkennbare Ursache (kryptogen) und offenem Foramen ovale des Herz ist die optimale Sekundärprävention unklar. Die Entscheidung für oder gegen einen PFO-Verschluss sollte individuell erfolgen.

Sekundäprävention des ischämischen Hirnschlages. Empfehlungen der Schweizerischen Hirnschlaggesellschaft (Autor: Hakan Sarikaya). Schweiz Med Forum. 14(4): 54-57 (2014)

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