|
|||||
|
Entwicklung der Neurochirurgie in Europa und in den USA Ein weiterer Vertreter der frühen Entwicklung der Neurochirurgie war Fedor Krause, zunächst Halle/S., später Altona und Berlin, der sich besonders in der Chirurgie des Nervus trigeminus hervortat. In Großbritannien waren es nicht nur Chirurgen (z.B. Rickman Godlee und William Macewen , sondern auch Neurologen (Victor Horsley), die am ZNS operierten. In Frankreich, obwohl im ausklingenden 19. Jahrhundert und Beginn des 20. Jahrhundert das Mekka der Welt-Neurologie, begann diese Spezialisierung erst in den 1920er Jahren durch Antony Chipault sowie später Thierry de Martel bzw. Clovis Vincent (alle Paris). Die beiden Letztgenannten wurden von dem bedeutenden Neurologen Joseph Babinski zur neurologischen Chirurgie geführt. Bedeutende neurochirurgisch tätige Chirurgen des 19. Jahrhunderts in der Schweiz waren z.B. Ulrich Krönlein (Zürich) bzw. Theodor Kocher (Bern) . In den 20er Jahren dieses Jahrhunderts kehrte sich die Entwicklung um, d.h., europäische Chirurgen reisten nunmehr in die USA, vor allem zu Cushing (Baltimore, Boston) und Walter Dandy (Baltimore) . Cushing darf als Begründer der modernen Neurochirurgie gelten und das Peter Bent Brigham Hospital in Boston entwickelte sich zu einem Mekka der Neurochirurgie. Cushing hat eine neurochirurgische Schule begründet, die wiederum selbst Neurochirurgen von Weltruf entlassen hat, von denen Dandy, Baltimore (USA) als der bedeutendste gelten darf. Europäische Neurochirurgen wie Herbert Olivecrona (Stockholm) , Vincent (Paris), Hugh Cairns (Oxford) , Geoffrey Jefferson (Manchester) haben wesentliche Teile ihrer Ausbildung bei Cushing verbracht und dessen operative Techniken in Europa eingeführt. Wilhelm Tönnis (Würzburg, Berlin) wurde bei Herbert Olivecrona, Henk Verbiest (Niederlande) bei Clovis Vincent, und Hugo Krayenbühl (Zürich) bei Hugh Cairns (Oxford) ausgebildet. Die sog. „funktionelle“ Neurochirurgie (Stereotaxie) trennte sich zunehmend von der „allgemeinen“ Neurochirurgie ab. Die Hauptvertreter der modernen Stereotaxie waren in den USA der gebürtige Wiener Ernst Spiegel sowie Henry T. Wycis, die 1952 erstmals einen stereotaktischen Atlas herausbrachten. Kurz nach dem Krieg waren es in Eruropa vor allem Lars Leksell (Stockholm) , sowie in Deutschland Traugott Riechert, Fritz Mundinger (beide Freiburg), die die funktionelle Neurochirurgie, häufig in Zusammenarbeit mit Neuroanatomen (z.B. Rolf Hassler Frankfurt a.M.) bzw. Neurologen (z.B. Georges Schaltenbrand (Würzburg) sowie Percival Bailey (Chicago) weiterentwickelten. Der technische Fortschritt bei der Entwicklung chirurgischer Instrumente führte auch in der Neurochirurgie zur Entwicklung der sog. „minimal-invasiven“ endoskopischen Neurochirurgie, deren modernes Wiederaufleben in den 80er Jahren in Europa begann. Mit dieser Technik ist es möglich, bei ausgewählten Krankheitsbildern endoskopisch über kleine operative Zugänge zu operieren. Die Ursprünge der Neuroendoskopie gehen auf den Urologen Victor Darwin Lespinasse (Chicago, 1912) bzw. Johannes v. Volkmann (ca. 1910) zurück, die mit Zystoskopen sog. „Ventrikulo- oder Encephaloskopien“ durchgeführt haben. |
||||
Neurochirurgie Karlsruhe Mozartstraße 5, 76133 Karlsruhe Fon: 0721 - 830 40 10 Impressum Datenschutzerklärung | |||||
Diese Webseite verwendet Cookies, um die Bedienfreundlichkeit zu erhöhen. Weitere Informationen. |