Neurochirurgie Karlsruhe
Neurochirurgie Karlsruhe
Nach Chipaults „Travaux de Neurologie Chirurgicale“ (1896-1901) und Puusepps "Folia Neuro-Chirurgica" (1926) war das Zentralblatt für Neurochirurgie die erste deutschsprachige Fachzeitschrift. Sie erschien 1936 erstmalig.

Neurochirurgie in Deutschland

Die Neurochirurgie als selbständige chirurgische Disziplin hat sich in Deutschland ab Mitte der 1930er Jahren aus der Allgemeinchirurgie schrittweise abgelöst und verselbständigt. Die erste eigenständige Neurochirurgische Abteilung wurde in Deutschland 1934 in Würzburg eingerichtet und am 04. Oktober 1934 eröffnet und stand unter der Leitung von Wilhelm Tönnis. Mit der Änderung der Hochschulpolitik nach 1933 wollte man wohl der Reichshauptstadt Berlin die entsprechende medizinische Bedeutung in dieser relativ neuen chirurgischen Disziplin geben. 1937 wurde Tönnis als Extraordinarius für Neurochirurgie auf den ersten derartigen Lehrstuhl an der Charité in Berlin berufen und nahm am 1. Mai 1937 seine klinische Tätigkeit auf.

Probleme bereiteten dabei die Räumlichkeiten  für diese Klinik: Auf dem eigentlichen Kliniksgelände der Charité stand kein freier Raum zur Verfügung, allerdings gab es bereits zwei etablierte Kliniken außerhalb der Charité, deren vormalige Leiter große Erfahrung auf dem Gebiet der Neurochirurgie hatten: Das zum DRK gehörende Augustahospital in der Scharnhorststraße 3 mit dem Krause-Nachfolger Emil Heymann und die III. Universitätsklinik (Moabit, seit 1920) mit Moritz Borchardt. Beide waren Juden und wurden 1933 (Borchardt) bzw. 1935 (Heymann) ihrer Posten enthoben und aus ihren Kliniken entlassen. Tönnis wurden schließlich Räumlichkeiten in der Klinik am Hansaplatz angeboten und die Klinik dort auch etabliert. Diese Klinik stellte bis zum Ende des 2. Weltkrieges die erste und einzige selbständige Klink für Neurochirurgie dar. Sukzessive kamen dann ab 1934 in Deutschland weitere neurochirurgische Kliniken hinzu, die jedoch oft nicht selbständig waren, sondern deren Leiter noch unter dem Dach der jeweiligen Allgemeinchirurgischen Kliniken neurochirurgisch tätig waren. Sie haben sich aber fast ausnahmslos bei Tönnis in Würzburg aus- und fortgebildet. Zu nennen sind u.a.: Erich Fischer-Brügge (Münster, ab 1938), Peter Röttgen (Bonn, ab 1937), Gerhard Okonek (Göttingen, ab 1937), Traugott Riechert (Frankfurt am Main, ab 1936), Gerhard Häussler (Hamburg, ab 1938).

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