Neurochirurgie Karlsruhe
Neurochirurgie Karlsruhe

Neurochirurgie in Großbritannien

Die britische Schule der Neurochirurgie in Großbritannien entstand im Wesentlichen in London in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Gründung des National Hospital for Diseases of the Nervous System including Paralysis and Epilepsy 1859 am Queen Square, London, England. Dort wurde klinisch-neurologische und neurophysiologische Grundlagenforschung betrieben. Hier sind zu nennen: Victor Horsley, John Hughlings Jackson, William Gowers und  David Ferrier.

Ähnlich wie später Foerster in Deutschland war Horsley eigentlich mehr Neurophysiologe, begann aber ab den 1880er Jahren neurochirurgisch selbst zu operieren. Charles Sherrington hat in Cambridge wesentliche neurophysiologische Grundlagen der Neurologie im 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts vorangetrieben. Er prägte den Ausdruck „Synapse“, wohingegen der Terminus "Neuron" vom deutschen Anatomen Wilhelm von Waldeyer-Hartz stammt. Schottische Chirurgen wie Macewen und Godlee haben zwar erfolgreich neurochirurgische Eingriffe vorgenommen, besaßen aber kein besonderes Interesse am Fach der Neurochirurgie, so daß im 19. Jahrhindert in Schottland keine neurochirurgische Schulen begründet wurden.

In der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg gründete Geoffrey Jefferson in Manchester die erste neurochirurgische Klinik überhaupt (1926). Er war zu Studienzwecken bei Cushing in Harvard, Boston, bzw. bei Herbert Olivecrona (Stockholm), der wiederum seine neurochirurgische Ausbildung bei Erwin Payr (Leipzig) und ebenfalls Harvey Cushing erfuhr. Während der Zeit des zweiten Weltkrieges zeigte sich ein eklatanter Mangel an Neurochirurgen in Großbritannien, so daß es vor allem der Australier Hugh Cairns war, der ebenfalls bei Cushing gelernt hatte, der aus Kostengründen eine damals moderne und vor allem effiziente Neurochirurgie mit möglichst kurzen Krankenhausaufenthalten begründete. Er arbeitete am Redcliffe Infirmary, Oxford ab 1938. Nach seinem frühen Tod 1952 führte Joe Pennybacker die Arbeit Cairns fort.

Nach seiner Emigration nach Großbritannien 1933 begann der deutsche Jude Ludwig Guttmann, der in Breslau Oberarzt bei Otfrid Foerster war, neurotraumatologisch zu arbeiten, wobei ihm die fundierte neurologische Ausbildung bei Foerster zu Gute kam. 1944 gründete er im Auftrag der britischen Regierung in Aylesbury am Stoke Mandeville Hospital ein Querschnittszentrum und erlangte mit seinen Leistungen Weltruhm. In Schottland begründete lediglich Norman Dott als weiterer Cushing-Schüler in Edinburgh eine neurochirurgische Schule (Neurosurgery (1995), 37: 505-510)

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