Neurochirurgie Karlsruhe
Neurochirurgie Karlsruhe
Erster Band des Journal of Neurosurgery, das auf Anregung von Alfonso Asenjo gegründet wurde. Band 1 erschien 1944.

Neurochirurgie in den USA

In der Zeit von 1880 bis 1910 begannen zahlreiche amerikanische Chirurgen sich auf dem Gebiet der elektiven Chirurgie des zentralen Nervensystems zu spezialisieren, wobei Neurologen wie Weir Mitchell, Spiller und Mills die Mentoren für diese neue chirurgische Spezialisierung waren, deren klinische Zentren vornehmlich an der Ostküste (New England States) konzentriert waren und die auch selbst operierten.

In den USA entstanden daher bereits relativ früh neurochirurgische Schulen unterschiedlicher Relevanz mit Charles Frazier in Philadelphia und Cushing, zunächst in Baltimore, so daß ab den 1920er Jahren Neurochirurgische Kliniken auch im Mittleren Westen (Beispiele: Alfred Adson (Mayo Clinic, Rochester, Minnessota), Max Minor Peet und Edward Kahn (Ann Arbor, Michigan), Georg Washington Crile (Cleveland, Ohio) und im Westen der USA (Howard Naffziger, San Francisco) etabliert wurden.

Nach dem Journal of Neurosurgery gründete Paul C. Bucy die Zeitschrift Surgical Neurology, die bis 2009 erschien.

Frazier und Cushing waren die eigentlichen Begründer der neurochirurgischen Spezialisierung in den USA. Wie es damals üblich war, hielten sich beide zu längeren Studienzwecken in Europa auf, meist in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Cushing, ein Schüler William Halsteads am Johns Hopkins Hospital in Baltimore, hat dabei wie kein anderer Neurochirurg seiner Zeit die Entwicklung der modernen Neurochirurgie bis zum 2. Weltkriegs weltweit geprägt, vor allem auch durch die Berücksichtigung physiologischer bzw. pathophysiologischer Aspekte in der Neurochirurgie, z.B. über den Hirndruck, dessen Grundlagen er während eines längeren Arbeitsaufenthalts bei dem Berner Chirurgen und Nobelpreisträger Theodor Kocher erarbeitete. Zahlreiche Neurochirurgen und Neurologen, vor allem aus Europa, haben später bei Cushing hospitiert. In den USA begann relativ früh eine Subspezialisierung der Neurochirurgie: Elsberg ab 1909 in New York City mit der Wirbelsäulen- und Rückenmarkschirurgie; der Orthopädische Chirurg Byron Stookey ab 1915 mit der peripheren Nervenchirurgie; Frank Douglas Ingraham ab 1929 mit der pädiatrischen Neurochirurgie in Boston.

 

Als dritte Fachzeitschrift für Neurochirurgie nach dem Krieg erschien in den USA im Juli 1977 Neurosurgery.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde in den USA vornehmlich die Grundlagenforschung vorangetrieben, so daß auch in der Neurochirurgie zahlreiche technische und therapeutische Neuerungen in den USA entwickelt und schließlich in der übrigen Welt übernommen wurden, wie z.B. die Entwicklung der Mikroneurochirurgie durch Malis und Donaghy oder ganz allgemein neurochirurgische Spezialinstrumente für die Wirbelsäulen- und Gehirnchirurgie (Beispiele: Kerrison-Knochenstanzen, Scoville-Wundsperrer, Faßzangen, Mayfield-Kopfklemme).

 

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