Neurochirurgie Karlsruhe
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Iatrogene Plexusschädigung (Strahlenplexopathie)

Dieser Patient stellte sich im Sommer 2009 einmalig vor wegen einer idiopathischen unteren Plexuslähmung. Orthopäde: V.a. Bicepssehnenabriß. Klinisch: M3/5-Parese der Armbeugung (M. biceps brachii=C6) und M4+/5 der Armelevation, jeweils rechts. Die  HWS-MRT ergab keinen Befund, der zur Klinik gepaßt hätte. Altanamnese: 1994 Bestrahlung des rechten oberen Thoraxquadranten wegen M. Hodgkin, sonst leer. Keine weitere Wiedervorstellung bis Dezember 2010. Klinisch deutliche Progredienz einer Oberarm-betonten Muskelatrophie bei erhaltener Sensibilität. Zwischenzeitlich Vorstellung in einer neurologischen Abteilung. Hier V.a. Parsonage-Turner-Syndrom (Neuralgische Schultermyatropphie) ohne Brachioneuralgie. Erneute Interpretation der MRT von 2009. In den coronaren Schichten deutlich sichtbare ödematöse Signalanhebung der Wurzeln C5 bis 7 ohne eindeutige Signalanhebung des Plexus brachialis (2009 übersehen). Diagnose: Unter Berücksichtigung der Altanamnese nunmehr V.a. Strahlenplexopathie, die seitens einer auswärtigen Neurologie bestätigt wurde. Man sieht auf den Bildern deutlich den vollständigen Ausfall (M0/5) des M. deltoideus (kann den Arm nicht in die Horizontale heben) sowie des biceps und triceps brachii (C6, C7). Der Ausfall  des M. triceps brachii kann nicht demonstriert werden. Die Hand kann noch zum Fixieren von Gegenständen benutzt werden. Prognose: Vollständiger Ausfall der Arm- und Handmotorik wahrscheinlich. Wegen starker Schulter- und Armschmerzen Morphin-Gabe. Darunter Besserung der Schmerzen.

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