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Einleitung zur Mikrochirurgie In der Neurochirurgie wurde ein OP-Mikroskop erstmals in den USA von dem Neurochirurgen Theodore Kurze 1957 genutzt. Der deutsche Neurochirurg Friedrich Loew (Homburg/Saar) setzte ein OP-Mikroskop erstmals 1963 in der Bandscheibenchirurgie ein. Die moderne Neurochirurgie ist ohne mikrochirurgische Operationstechnik, kurz „Mikrochirurgie“, heute nicht mehr denkbar. Der Begriff ist etwas unscharf, da man zwar unter Nutzung eines OP-Mikroskops operiert, dieses hat jedoch eine deutlich geringere Vergrößerung als das Mikroskop, mit dem man z.B. histologische Untersuchungen vornimmt. Diese Mikroskope haben eine bis zu mehrhundertfache Vergrößerung. Moderne OP-Mikroskope in der heutigen Neurochirurgie ermöglichen eine etwa bis zu 17-fache Vergrösserung. Eigentlich operiert man also unter einem OP-Mikroskop eher „mesoskopisch“, d.h., daß das OP-Mikroskop eine Vergrößerung zwischen der „Makroskopie“ (also normaler Visus ohne Hilfsmittel) und der klassische Licht-Mikroskopie mit bis zu mehrhundertfachen Vergrößerungen bietet. Mikrochirurgische OP-Technik Ein Grundproblem aller chirurgischer Disziplinen, also nicht nur der Neurochirurgie, besteht darin, daß man an nicht direkt unter der Oberfläche gelegenen pathologischen Gewebsstrukturen nur dadurch gelangen kann, daß man durch „gesundes“ Gewebe hindurch, oder an diesem vorbei präparieren muß. Mikrochirurgische OP-Technik ermöglicht es also, daß auf dem Weg zum operativen „Zielgebiet“ wesentlich atraumatischer und auch exakter gearbeitet werden kann, also dies mit dem bloßen Auge, also makroskopisch, möglich ist. Das Risiko potentieller Gewebsschäden im gesunden Gewebe kann also durch mikrochirurgisches Operieren deutlich minimiert werden. Es erstaunt aus heutiger Sicht, daß es in Deutschland in der Neurochirurgie zunächst die Bandscheibenchirurgie war, bei der ein OP-Mikroskop eingesetzt wurde und nicht etwa bei intrakraniellen Eingriffen. Die konsequente Entwicklung der mikroskopischen OP-Technik in Europa erfolgte durch den türkischen Neurochirurgen M. Gazi Yasargil, Schüler des Schweizer Neurochirurgen Krayenbühl, der diese Technik in den USA Mitte der 1960er Jahre bei R.M.P. Donaghy in Burlington (VT) erlernte und sie danach in Zürich einführte und weiterentwickelte. Yasargil entwarf auch mikrochirurgische Instrumente, vor allem aber initiierte er die technische Entwicklung moderner neurochirurgischer Mikroskoptechnik (s.u.). |
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