Neurochirurgie Karlsruhe
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Definition der Neuromodulation

Im Gegensatz zur anatomischen "Ablation", bei der man nervale Strukturen an definierten Stellen ihrer anatomischen Verläufe mechanisch (z.B. Nervenastdurchtrennung bei der Trigeminusneuralie), thermisch (Denervation des Ganglion gasseri mittels Sonden) oder chemisch (Chemoneurolyse des Ganglion gasseri durch Alkohol) irreversibel schädigt.

Im Gegensatz dazu werden bei der Neuromodulation definierte kleinere nervale Strukturen (periphere Nervenstimulation, periphere Vagusnervstimulation), oder komplexere nervale Systemstrukturen (z.B. Rückenmark (Rückenmarkstimulation = SCS), Kleinhirn (Plattenelektroden bei M. Parkinson), Großhirn (Motorcortexstimulation) durch elektrische Verfahren, mechanische Verfahren (Ballonkompression bei Trigeminusneuralgie) oder pharmakologische Verfahren (subarachnoidale Medikamentengabe (Opiate, Baclofen)) reversibel beeinflußt.

Bereits peroral verabreichte Medikamente haben eine neuromodulatorische Wirkung, nur ist diese nicht so wirksam wie z.B. subarachnoidal verabreichte Medikamente, da diese vor allem über den hepatischen "first-pass-effect" (Arzneimittel abbauendes Cytochrom-P450-Enzymsystem der Leber) in ihrer Wirksamkeit abgeschwächt werden, andererseits durch das Hindernis der Blut-Hirn-Schranke (BHS) http://de.wikipedia.org/wiki/Blut-Hirn-Schranke , die vor allem für lipophobe Pharmaka ein Permeationshindernis darstellt (aus diesem Grund sind Psychopharmaka an geeigneten Stellen ihrer Moleküle mit Elementen der 7. Hauptgruppe (Halogenen wie Brom, Chlor, Fluor) http://de.wikipedia.org/wiki/Halogene besetzt, die diese Substanzen dann lipophiler machen und eine Permeation der BHS erst ermöglichen oder erleichtern. http://de.wikipedia.org/wiki/Neuromodulator

Der mancherorts synonym benutzte Ausdruck "Neuroaugmentation" ist zu vermeiden, da er impliziert, daß etwas "augmentiert", also verstärkt wird, was aber nicht immer der Fall ist. Bei der Spastik und dem Morbus Parkinson erfolgen durch geeignete Verfahren Hemmungen neuronaler Systeme. 

Moderne neuromodulatorische Verfahren lassen sich im Wesentlichen in elektrische und pharmakologische Verfahren unterteilen.

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