Neurochirurgie Karlsruhe
Neurochirurgie Karlsruhe

EMIL THEODOR KOCHER (1841 – 1917)

Kocher wurde in Bern geboren und legte ebenda 1865 sein Staatsexamen ab. 1865 bis 1866 längere Fortbildungsaufenthalte in Berlin und London. Bis 1869 Assistent bei dem v. Langenbeck-Schüler Georg Albert Lücke, dessen Nachfolger am Inselspital er 1872 wurde. Ab 1885 neurochirurgische Arbeiten über Rückenmarksverletzungen, zur chirurgischen Epilepsiebehandlung und Hirndruckforschung. 1896 veröffentlichte Kocher die erste vollständige, später kaum veränderte Tafel menschlicher Dermatome.  1909 wurde Kocher der Nobelpreis für seine Arbeiten zur Physiologie der Schilddrüse verliehen.

Als exzellenter Kliniker hat er nicht nur im Rahmen der damaligen Möglichkeiten Bedeutendes im Bereich der Diagnostik der Neurotraumatologie (Sturz-, Stich- sowie Schußverletzungen) sowie entzündlicher Prozesse, so vor allem bei Tuberkulose (Pott´sche Krankheit, engl. Pott´s disease) mit Befall der Wirbelsäule geleistet (Spondylitis tuberculosa), eine damals häufige Erkrankung. Von ihm stammt eine Dermatomlehre, die vergleichbar mit denen von Neurologen wie Head und später Foerster ist. An spinale neurotraumatologische Chirurgie war damals nicht zu denken. Frühe wirbelsäulencchirurgische Eingriffe bestanden vor allem in Reduktionen (u.a. McCarthy 1869, Leigh 1872) sowie konservative Gipsverbandtherapie, später dann auch in dekompressiven Eingriffen zur Entlastung des Rückenmarks bzw. der Cauda equina (sog. Dekompressionslaminektomien). Eine erste umfassende Monographie zu Verletzungen der Wirbelsäulen stammte von Wagner (Königshütte/Oberschlesien) & Stolper (Breslau/Niederschlesien) (1898).

 

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